Außenverteidiger

„Ein Außenverteidiger ist entweder ein gescheiterter Innenverteidiger oder ein gescheiterter Außenspieler“ – so oder so ähnlich wir häufig über die Position des Außenverteidigers gescherzt.

In diesem Beitrag erfährst Du, weshalb dieser Spruch nicht der Wahrheit entspricht und weshalb die Außenverteidigung Schlüssel für den Erfolg vieler Mannschaft ist.

Was ist ein Außenverteidiger?

Wie der Name schon sagt, ist ein Außenverteidiger Teil der Abwehrkette und verteidigt die Außenbahnen. Er wird sowohl in einer Viererkette als auch in einer Fünferkette eingesetzt. In einer Dreierkette werden die äußeren Positionen häufig mit Innenverteidigern besetzt, jedoch können auch hier gelernte Außenverteidiger spielen. Der Unterschied ist hier jedoch, dass der rechte und linke Innenverteidiger einer Dreierkette typischerweise andere Kernaufgaben hat.

Besonders geprägt und prominent wurde die Position aber in der modernen Viererkette. Durch die neue, offensive Interpretation hat die Außenverteidigung spätestens ab der WM 2006 eine neue Rolle zugesprochen bekommen.

Außenverteidiger: Früher vs. Heute

Während früher die Kernkompetenzen der Verteidigung im reinen Verteidigen lagen, müssen Abwehrreihen im modernen Fußball sowohl technisch als auch spielerisch begabt sein. Daher war der Unterschied zwischen Innen- und Außenverteidigern im altmodischen Fußball sehr gering – die einen haben in der Zentrale verteidigt, die anderen über die Außenbahnen.

Unterschieden wurde häufig nach Körpergröße, da in der Zentrale mehr Kopfballduelle gewonnen werden mussten: Große Verteidiger wurden zu Innenverteidigern und kleinere Abwehrspieler wurden zu Außenverteidigern.

Dieses Bild über den Rechtsverteidiger und Linksverteidiger ist jedoch längst überholt. Heutzutage ist ein Außenverteidiger eine Kombination aus Außenstürmer, Innenverteidiger und Mittelfeldspieler. Viele Trainer behaupten, dass Außenverteidiger die komplettesten Spieler sein müssen, da ihr Aufgabenbereich die meisten Schwerpunkte hat. Die modernen Links- und Rechtsverteidiger müssen verteidigen, hinterlaufen und sich in die Offensive einschalten, flanken, passsicher sein und vieles mehr.

Nicht ohne Grund wurden berühmte Top-Stars wie Phillipp Lahm oder Joshua Kimmich von Außenverteidigern zu zentralen Mittelfeldspielern umfunktioniert: Ihre Passstärke, Übersicht und Ballsicherheit waren so stark ausgeprägt, dass sie der Mannschaft auf jeder Position weiterhelfen können.

Kondition, Zweikampfstärke und Geschwindigkeit

Moderne Außenverteidiger schalten sich bei nahezu jedem Angriff mit in die Offensive ein, müssen aber gleichzeitig bei gegnerischen Angriffen die eigene Abwehr unterstützen. Um dieses Laufpensum zu schaffen ist eine hohe Grundkondition die Basis für einen erfolgreich Rechts- oder Linksverteidiger. Um erfolgreich verteidigen zu können, ist Zweikampfstärke ein weiterer wichtiger Faktor für diese Position. Auch die Geschwindigkeit darf nicht unterschätzt werden, um gegnerische Außenspieler möglichst gut unter Kontrolle zu haben.

Weiterhin sollte ein Außenverteidiger eine gute Technik an den Tag legen sowie sehr passsicher sein. Grund hierfür ist, dass die äußeren Verteidigungspositionen meist die erste Pressing-Station des Gegners sind. Bei aggressivem Angriffspressing ist es folglich von Vorteil, wenn die Spieler sich aus der Pressingsituation lösen können. Im weiteren Sinnen gehört zur Passsicherheit auch die Fähigkeit, gute Flanken zu schlagen. Denn bricht ein Außenverteidiger über die Außenbahn durch, bietet sich häufig die Möglichkeit eine Halbfeldflanke oder eine Flanke aus der Nähe des Strafraums zu schlagen.

Bei all den benötigten Fähigkeiten kann man sich eher die Frage stellen, was ein Außenverteidiger nicht können muss. Grundsätzlich gibt es nichts, was er nicht können sollte, aber Beidfüßigkeit ist einer der wenigen Punkte in denen Abstriche gemacht werden können: Dadurch, dass die Position an eine Außenbahn gebunden ist und er normalerweise nicht, wie ein Außenstürmer, in die Mitte zieht, reicht für einen Rechtsverteidiger ein starker rechter Fuß und für einen Linksverteidiger ein starker linker Fuß.

Auslaufmodell Außenverteidiger

Wie schnelllebig der moderne Fußball ist, zeigt sich an der Rolle des Außenverteidigers: Von einem auf die Außenbahn gestellten Innenverteidiger zu einem absoluten Allround-Profi bis hin zur aktuellen Rolle in Systemen mit Dreierkette. Seit einiger Zeit geht der Trend zu einer Dreierkette in der Offensive und einer Fünferkette in der Defensive. Das bedeutet, dass die Position „Außenverteidiger“ mit der Position „Außenstürmer“ verschmilzt.

Es ist spannend zu schauen, wohin der Weg der berühmten Außenverteidigung noch führt.

FAQ zu Außenverteidigern

Was muss man als Außenverteidiger können?

  • Zweikampfstärke
  • Passstärke
  • Ballsicherheit
  • Technische Begabung
  • Geschwindigkeit

Wo stehen die Außenverteidiger?

In der Defensive stehen Außenverteidiger links und rechts neben der Innenverteidigung und verteidigen die eigenen Außenbahnen. Weiterhin müssen beide Außenverteidiger in der Defensive immer ballorientiert verschieben. In der Offensive schalten sich Links- und Rechtsverteidiger häufig mit ein und werden zu Außenstürmern.

Welche Aufgaben hat ein Außenverteidiger?

Je nach Spielsystem sind die Aufgaben des Außenverteidigers sehr verschieden. Sie können sowohl defensiv auch offensiv ausgerichtet sein und so die Taktik der Mannschaft nachhaltig prägen.

Was muss man als Verteidiger können?

Verteidiger sollten zweikampfstark und körperlich robust sein. Gleichzeitig empfiehlt sich eine hohe Ball- und Passsicherheit, denn Fehlpässe in der letzten Reihe einer Mannschaft können schnell zu Chancen für die gegnerische Mannschaft führen.

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