Innenverteidiger

Der Innenverteidiger ist eine der wichtigsten Positionen im Fußball. Sie ist aus keiner Formation wegzudenken und kann auf viele verschiedene Arten interpretiert werden.

Neben der Hauptaufgabe des Verteidigens spielen auch Aufgaben wie Spieleröffnung und Spielaufbau eine entscheidende Rolle.

Was ist ein Innenverteidiger?

Ein Innenverteidiger ist der zentrale Bestandteil einer Abwehrkette. Es gibt, je nach Formation, verschiedene Ausrichtungen, sowohl im Hinblick auf den abzudeckenden Bereich als auch in Bezug auf die Aufgabe der Verteidiger.

Innenverteidigung in der Viererkette

In der Viererkette wird mit 2 Innenverteidigern und einem Linksverteidiger sowie einem Rechtsverteidiger gespielt. In einer Viererkette schieben die Außenverteidiger häufig hoch, sodass die zentralen Verteidiger spielerisch stark veranlagt sein sollten. Häufig schiebt im Spielaufbau ein defensiver Mittelfeldspieler zwischen die Innenverteidigung, um mehr Anspielstationen zu bieten. Die Hauptaufgabe ist in der Viererkette jedoch die Defensive, nur selten stoßen Innenverteidiger für offensive Akzente vor.

Innenverteidigung in der Dreierkette

In der Dreierkette gibt es 3 Verteidiger: Ein Verteidiger spielt halblinks, ein Verteidiger halbrechts und der dritte Verteidiger übernimmt die zentrale Rolle. Bei der Dreierkette ist es besonders wichtig, dass die Verteidigung ihre defensiven Aufgaben wahrnimmt. Durch offensiv ausgerichtete Außenspieler ist die Gefahr sehr groß, über die Außenbahn überspielt zu werden. Würde ein Innenverteidiger seine Rolle zu offensiv interpretieren, kann die gegnerische Mannschaft die sich bietenden Räume für Konter nutzen.

Innenverteidigung in der Fünferkette

Die Fünferkette ist im wesentlichen Sinn eine defensiv ausgerichtete Dreierkette. Generell werden Dreier- und Fünferkette in modernen Systemen oft flexibel gewechselt. Das defensive Bewusstsein der Außenverteidiger kann ein Vorstoßen des Innenverteidigers leicht kompensiern. Des Weiteren sind in einer Fünferkette meist genug Anspielstationen frei, sodass keine hohe spielerische Stärke bei allen Verteidigern Voraussetzung ist.

Was macht ein Innenverteidiger?

Während ein Innenverteidiger früher nur die Aufgabe hatte, gegnerische Angriffe abzuwehren und das Spiel des Gegners zu stoppen, hat sich das Bild gewandelt. Heutzutage sind Innenverteidiger häufig der Ausgangspunkt von Angriffen. Sowohl auf Kurzpass ausgelegte Taktiken als auch Mannschaften, die mit langen Bällen agieren, profitieren von spielstarken Innenverteidigern.

Ein langer Flugball, um die Stürmer in Szene zu setzen oder ein Kurzpass in den freien Raum, um die erste Pressinglinie zu durchbrechen können zu einer echten Waffe werden. Daher ist ein spielerisch starker Verteidiger auch für den eigenen Angriff von Vorteil. Nichtsdestotrotz ist ein Innenverteidiger immer noch der zentrale Bestandteil der Verteidigung, sodass das Verteidigen an sich höchste Priorität genießen sollte.

Da Innenverteidiger häufig körperlich robust und hochgewachsen sind, werden sie in Standardsituationen nach vorne beordert, um diese Stärke in zusätzliche Torgefahr umzumünzen. Auch für das Gewinnen von Zweikämpfen und Kopfballduellen ist körperliche Stärke von Vorteil.

Innenverteidiger – der neue Libero?

Vergleicht man den Fußball heute mit dem Fußball von vor 30 Jahren, wird häufig eine Parallele zwischen Innenverteidiger und Libero gezogen. Diese Parallele liegt daran, dass sich beide Positionen ungefähr auf den gleichen Bereich des Spielfeldes konzentrieren. Jedoch war ein Libero wesentlich defensiver ausgerichtet als der moderne Innenverteidiger und meist auch nicht sehr spielstark. Gleichzeitig ist ein Libero in modernen Spielsystemen nicht sehr sinnvoll, da er ballorientiertes Verschieben, Abwehr-Dreiecke oder eine Abseitsfalle unmöglich macht.

Was braucht ein Innenverteidiger?

Was ein Innenverteidiger braucht, ist vor allem auch von der Spielweise der Mannschaft, des Gegners und der Situation abhängig. Will man eine knappe Führung ins Ziel bringen, sollte der Innenverteidiger zweikampf- und kopfballstark sein und seine Kernkompetenz sollte in der Defensive liegen.

Stellt sich ein Gegner kompakt in die eigene Hälfte und versucht, möglichst lange die Null zu halten, sollte der Abwehrspieler mit Spielstärke überzeugen. Punktgenaue Pässe hinter die letzte Kette oder kreative Ideen sind hier mindestens genauso wichtig wie das Verteidigen. Auch gegen Mannschaften, die aggressives Angriffspressing spielen, sollten die Innenverteidiger technisch sicher sein.

Aus diesen Gründen sind spielstarke Mannschaften oft mit passstarken Verteidigern, die gleichzeitig technisch versiert sind, ausgestattet. Mannschaften, die beispielsweise gegen den Abstieg spielen, setzen häufig auf Innenverteidiger, deren Veranlagung im Verteidigen liegen.

Abwehrchef

Da der Innenverteidiger das gesamte Spiel vor sich hat und so einfach die Mannschaft koordinieren kann, ist ein Innenverteidiger häufig nicht nur Abwehrchef, sondern auch Kapitän oder wortführender Spieler in der Mannschaft. Jedoch ist für diese Aufgabe auch ein gewisses Maß an Erfahrung sowie ausreichend Respekt in der Mannschaft nötig.

FAQ zu Innenverteidigern:

Was muss man als Innenverteidiger können?

Ein zentraler Verteidiger sollte körperlich robust sein, um Zweikampf- und Kopfballstärke aufzuweisen. Für diese Fähigkeiten ist jedoch auch die richtige Technik sowie gutes Timing wichtig. Gleichzeitig sollte ein Innenverteidiger spielstark sein, um am Spielaufbau teilnehmen zu können.

Was macht einen guten Verteidiger aus?

Ein guter Verteidiger ist sowohl defensiv-, kopfball- und zweikampfstark als auch technisch versiert und passsicher. So kann eine stabile Verteidigung und ein moderner Spielaufbau kombiniert werden.

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